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Fortbildung gewaltfreie Kommunikation "Ich bin doch okay, oder?" NATÜRLICH! :-)


Ich hatte erneut das Vergnügen, an einer inspirierenden Fortbildung zur gewaltfreien Kommunikation (GfK) mit Georgis Heintz Lebendige Kommunikation – Georgis Heintz – Seminare und Beratung auf Basis der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg teilzunehmen. Die diesmalige fünftägige Schulung trug den Titel "Ich bin doch ok, oder?" (Im Sommer folgt: "Mit dir ist es auch nicht leicht!"). Inhaltlich haben wir uns mit der Stärkung unserer Ressourcen, mit Glaubensmustern, Eigenwahrnehmung und Selbstannahme beschäftigt. Die GfK-Arbeit beeindruckt mich immer wieder, es ist wie eine lange Reise, die nie aufhört und wo hinter jeder Kurve immer Überraschungen warten.


Nach einer intensiven Woche fühle ich mich einerseits emotional durchgewalkt und andererseits sehr bewusst und wach mit mir und meinen Mitmenschen. Die GfK basiert auf grundlegenden Annahmen:

  • Der Mensch neigt von Natur aus dazu, aus Freude heraus zu geben.

  • Im Grunde haben alle Menschen die gleichen Bedürfnisse.

  • Unsere Bedürfnisse sind Qualitäten in unserem Leben, die unsere Handlungen motivieren.

  • Ein Bewusstsein über unsere Bedürfnisse trägt zu mehr Klarheit in uns und unserer Kommunikation mit anderen bei.

Wir setzen diese Prinzipien mit folgenden Zielen um:

  • Eine bewusstere Wahrnehmung von uns selbst und anderen.

  • Den Aufbau und die Pflege erfüllender Beziehungen.

  • Die Veränderung schmerzhafter Kommunikation und Konflikte.

  • Die Fähigkeit, klar mitzuteilen, wie es uns geht und was wir brauchen.

Und das entspricht meinem humanischen Menschenbild und wie ich mich bewegen mag in der Welt. In meiner Interaktion mit anderen Menschen, egal ob privat oder beruflich, strebe ich danach, mich wertschätzend, freundlich, offen, liebevoll, rücksichtsvoll, verständnisvoll, auf Augenhöhe und frei von Vorwürfen und Urteilen zu verhalten. Genauso wünsche ich es mir von meinen Mitmenschen. Das ist mitunter herausfordernd, es gelingt mir nicht immer, aber das Bemühen darum und das Dranbleiben lohnt sich in meinen Augen sehr. Die GfK-Fortbildungen bei Georgis sind äußerst hilfreich für meine Tätigkeit als Restorative Justice Praktikerin und Trainerin sowie für meine Gewaltpräventionsangebote. Sie schärfen meine Empathiefähigkeit, indem ich mich u.a. frage: Was hindert Empathie? Kann ich mir selbst trauen, meine Urteile und Wertungen loszulassen, den Wunsch zu helfen zu überwinden, den emotionalen Schmerz, der entsteht nicht sofort "nehmen" zu müssen und die Zeit zu nehmen, bis ein authentisches Gefühl entsteht? Entspannung für die Entwicklung von Empathie von entscheidender Bedeutung.


Susan Skye ("Zur Heilung des verletzten Kindes – praktischer Therapieprozess auf Basis der GFK und neurowissenschaftlicher Theorie" in Geiger, Baumgartner (Hrsg.) 2015, Empathie als Schlüssel, Beltz Verlag, Weinheim Basel) verwendet den Vergleich mit einer Klaviersonate, um das Üben zu veranschaulichen - ein:e GfK-Schüler:in arbeitet sich wie ein:e Pianist:in vor, indem sie:er zunächst die rechte und dann die linke Hand übt, um schließlich beide Hände virtuos zusammenzuführen, um das Verständnis für Musik auszudrücken. Carl Rogers ist für mich der Ur-Urvater zu Empathie als Haltung des unmittelbaren, aktiven und verstehenden Zuhörens. Er geht von der Einzigartigkeit des Individuums aus und entwickelte das Prinzip der "nichtdirektiven Gesprächsmaxime", bei der das Ziel nicht darin besteht, Konflikte zu lösen, sondern Hilfe zur persönlichen Entwicklung zu bieten. Der Fokus liegt dabei auf der Gegenwart und weniger auf der Diagnose der Konfliktursachen. Die Voraussetzungen für diesen Prozess sind:

  • Akzeptanz als prinzipielles gegenseitiges Wohlwollen

  • Kongruenz.

  • Präsenz.

Mit dieser Haltung versuche ich meine Arbeit zu tun und mich ständig weiterzuentwickeln.

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