In Peru ist jedes fünfte Kind unter fünf Jahren chronisch unterernährt. Viele der Kinder leiden zudem unter häuslicher Gewalt, die durch Arbeitslosigkeit und Alkoholismus verstärkt wird. In Peru kämpfen die Frauen nicht um die Quote, sondern um die Existenz. Alle zwei Tage wird hier eine Frau ermordet. Noch immer ist der Glaube weit verbreitet, dass Kinder und Frauen dem Mann gehören. Die Folgen dieses Machismo sind dramatisch.
Nun steigt meine Aufregung, der Tag des Abfluges nach Lima am 02.07.23 rückt näher und es gibt nach wie vor sehr, sehr viel zu tun. Mein Kollege Stephan vom mannebüro Zürich und ich haben das Konzept und die Handreichung für unsere 14-tägige Fachkräfteschulung zur Täterarbeit/Gewaltberatung häusliche Gewalt fertig gestellt inklusive kultursensibler Schulungsstruktur. Das 30 Seiten starke Manual liegt nun bei der Übersetzerin in Lima. Wir haben die wichtigsten Inhalte der Täterarbeit, inspiriert durch die Standards der Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit e.V., wie z.B. Gender, Kommunikation, Gewalt, Vatersein, Partnerschaft, Empathie, Opfererfahrungen, Notfallkoffer und Gefühle mit einbezogen. Die Weiterbildung wird in Präsens durchgeführt mit Videoaufnahmen für die Teilnehmende, die nicht kommen können unter der Woche. An den beiden Weiterbildungs-Wochenenden ist Anwesenheitspflicht, um das Zertifikat zu bekommen. Die Estacion Esperanza ist dabei unsere Kooperationspartnerin vor Ort und liegt mitten im Slum in Ventanilla, in dem 160 Familien leben. Im Hilfswerk macht das Team bereits kräftig Werbung bei den NGO's für die Weiterbildung und sie haben schon viele Anmeldungen, auch aus Ministerien. In dem oben eingestellten Video spricht die Geschäftsführerin Frau Kühni-Bernales über die Fachkräfteschulung zu Gewaltberatung/Täterarbeit vor Ort.
„No somos Invisibles“ – wir sind nicht unsichtbar!
Comentários