Weitere Schritte in der internationalen Arbeitsgruppe beim EUROPEAN FORUM FOR RESTORATIVE JUSTICE „Restorative Justice und Freiheitsentzug“ für die Konferenz in Posen 2026
- Daniela Hirt

- vor 21 Stunden
- 2 Min. Lesezeit

In einer Zeit, in der Fragen rund um Freiheitsentzug und Resozialisierung zunehmend gesellschaftliche Aufmerksamkeit erhalten, ist es wichtiger denn je, Restorative Justice (RJ) auch im Kontext des Strafvollzugs weiterzudenken. Genau das ist Ziel der Arbeitsgruppe des European Forum for Restorative Justice (EFRJ), an der ich mit dem Fokus: „Restorative Justice und Freiheitsentzug“ mitwirke. Diese Gruppe bringt Expert:innen aus ganz Europa zusammen, die eines verbindet: die Überzeugung, dass auch im System des Freiheitsentzugs Raum für Menschlichkeit, Begegnung und Entwicklung bestehen kann, wenn wir Restorative Justice (RJ) nicht nur als Methode, sondern als Haltung begreifen.
In unserer Arbeitsgruppe beschäftigen wir uns intensiv mit der Frage, welche Rolle Restorative Justice- Angebote (RJ) im Gefängnis- und Institutionenkontext spielen kann.
Warum RJ wichtig ist
Gefängnisse sind Orte, an denen Konflikte allgegenwärtig sind, zwischen Inhaftierten, zwischen Personal und Inhaftierten oder im Kontakt mit Angehörigen und Betroffenen. Genau deshalb bergen sie ein großes Potenzial für RJ-Kreisdialoge: Es geht darum, Räume für Dialog und Zuhören zu schaffen, Verantwortung zu fördern und die Perspektive der Opfer sichtbar zu machen. Für viele Inhaftierte ist es das erste Mal, dass sie überhaupt mit der Sichtweise von Betroffenen konfrontiert werden.
Herausforderungen und Widerstände
Gleichzeitig ist die Umsetzung von RJ im Vollzug mit vielen Hürden verbunden: Misstrauen und Widerstände von Behörden, Bediensteten und sog. Opferschutzorganisationen, Ängste vor erneuter Viktimisierung sowie strukturelle Hindernisse. Ein entscheidender Schritt ist der Vertrauensaufbau, sowohl mit Inhaftierten als auch mit Mitarbeitenden und Institutionen.
Aktuelle Arbeitsschritte:
Die Arbeitsgruppe "RJ on inprisonment" plant nun eine Dialogrunde auf der Konferenz in Posen in 2026 zum Thema Restorative Justiz im Strafvollzug und deren Potenzial für systemische Veränderungen. Es besteht Einigkeit, vielfältige europäische Erfahrungen einzubeziehen sowie sowohl Erfolge als auch Herausforderungen darzustellen. Für die Organisation sollen Gruppenmitglieder konkrete Aufgaben übernehmen. Ein Workshop-Ansatz zur Nutzererfahrung wurde diskutiert; die Gruppe entschied sich für eine vereinfachte Methodik mit einer einzigen Persona, die den Weg des Opfers darstellt, ergänzt durch mögliche Mitarbeitenden-Perspektiven. Zusätzlich sollen interaktive Poster erstellt werden, um Erfahrungen und Erkenntnisse der Teilnehmenden zu sammeln und Vernetzung zu fördern. Zur Vermeidung von Redundanzen soll eine koordinierte Einreichung aller Beiträge für Dialogrunde, Skills Lab und Poster erfolgen. Ich freue mich sehr auf die Konferenz vom 11.-13.06.2026 |European Forum for Restorative Justice und auf die weiteren Vorbereitungen.
Zum weiteren Verständnis meine Zusammenfassungen bei der Weiterbildung im Februar 2025 in Leuven zu o.g. Thema:

















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